Freitag, 31. Januar 2014

1. Rundbrief


Schalom, liebe Unterstützer, liebe Freunde und Bekannte!,           

Nun bin ich bereits schon seit fast 3 Monaten in Israel und es wird Zeit für meinen ersten Rundbrief an euch. Meine erste Zeit hier war geprägt von vielen verschiedenen Eindrücken und Emotionen. Zwar kann die Arbeit auch mal stressig und anstrengend sein, im Grunde genommen ist das Leben hier jedoch ziemlich interessant. Viel rumgekommen im Lande bin ich auch schon. Doch über das Land mit seinen vielen verschiedenen Religionen, Kulturen, und landschaftlichen Aspekten möchte ich euch in einem anderen Rundbrief genauer berichten!      

Fang ich mal vorne an:
Nach meinem 2-wöchigen Ausreiseseminar in Bonn ging es für mich schon Ende August nach Israel. Am Flughafen wurden wir bereits von 2 vorübergehenden Mitvoluntärinnen empfangen, welche uns auch direkt in unsere kleine WG in die Ramat HaSharon brachten. Ramat HaSharon liegt nördlich von Tel Aviv und ist eine der vielen Vorstädte. Die Stadt hat um die 40.000 Einwohner und ist jüdisch geprägt. Schon am kommenden Tag durften wir unser Projekt, das Kfar Ofarim (Dorf Ofarim), von dem wir bisher nur gehört haben, besichtigen.

Das 1988, durch Eltern autistischer Kinder gegründete, Kfar ist ein Wohnheim- und Betreuungseinrichtung für Autisten am Stadtrand von Tel Aviv. Mit 8 Häusern (Wohneinheiten) à 9 Autisten (genannt  Friends oder Chaverim [hebr.]) und vielen autistischen Erwachsenen von Außerhalb (Externi) ist dieses Kfar das größte Israels.           

Mein Haus ist das Beit Brosch (zu Deutsch: Haus der Zypresse). Um 7 Uhr in der Früh beginnt dort mein Arbeitsalltag. Die Friends werden geweckt und auf das Frühstück vorbereitet. Jeder Friend bedarf anderer Ansprüche. Während sich die Friends in meinem Haus komplett ankleiden, weitestgehend alleine die Zähne putzen und mehr oder weniger geduldig auf das Frühstück warten, gibt es auch solche Häuser in denen man die Friends keinen Augenblick unbeobachtet lassen kann ohne das einer von ihnen irgendwas anstellt. Nach dem Frühstück haben wir oft noch viel Zeit um mit den Friends gemeinsam Musik zu hören, zu reden oder einfach nur rum zualbern.  

Um 8.30 Uhr geht es dann in die individuellen Gruppen, wo 6 weitere Friends auf mich warten.  Meine Gruppe ist die Kwutzah Ginun (Gartengruppe). Wie in fast allen Gruppen im Kfar beginnen wir den Tag mit einer Mifgasch Boker (Morgenrunde). Auf einer Art Tafel zeigen wir jedem Friend seinen bevorstehenden Tagesbalauf, zumindest was die kommenden Stunden innerhalb der Gruppe betrifft.

Ganz dem Namen entgegengesetzt ist meine Gruppe nicht nur mit der Pflege des Kfar-Gartens zuständig. Während der Großteil der Friends mit der täglich anfallenden Gartenarbeit beginnt, Laub harken, Pflanzen gießen, neue Bete anlegen, etc., bereiten Andere Kaffe und Wasser für alle vor. Autisten brauchen einen geregelten Tagesablauf. So läuft nicht nur alles, untyüisch israelisch, nach Zeit, vielmehr hat auch jeder seine eigene Aufgabe. So erledigen einige Friends zusammen die Bewässerung der Pflanzen, andere das Harken des Laubes.          

Eine Änderung des täglichen Ablaufs ist nur mit früher Ankündigung zu bewältigen. Diese muss oftmals sogar Tage im Voraus geschehen, doch mehr zu der Arbeit mit Autismus später.
Zurück zur Gartengruppe, die dem warmen Wetter entsprechend kurze Zeit im Garten schließend wir mit einem gemeinsamen Miteinander, einer Tasse Kaffee oder auch Wasser ab.

Im Anschluss geht es zurück in unseren Raum, wo wir gemeinsam mit den Friends das 2. Frühstück vorbereiten. Obstsalat und Trinabrote, von den Friends selbst vorbereitet. Im Anschluss an diese kleine Mahlzeit steht für die Friends eine längere Pause an in der Einigen im Raum bleiben, arbeiten oder ohne jegliches Ziel durch die Gegend laufen.

Arbeit, das solltet ihr wissen… Es gibt viele verschiedene Formen von Autismus. Während einige selbst bei den kleinen Dingen im Alltag wie Zähneputzen und Ankleiden Hilfe benötigen sind andere ziemlich intelligent und können sogar arbeiten gehen und sich von ihrem hart erarbeiteten Geld etwas kaufen. Es gibt ein paar wenige, die außerhalb des Kfars für ein bekanntes Mobilfunkunternehmen arbeiten, spezielle Gruppen in denen Friends quasi den halben Tag durcharbeiten und auch in meiner Gruppe einen Einzelnen der Tag für Tag Schrauben und Plastikteile zusammensteckt.

Im weiteren Tagesverlauf steht Sport auf dem Programm. Wir gehen mit allen 6 Friends, für 30 Minuten täglich, in den Chäder Kosher (Sportraum). Je nachdem welcher Wochentag ist gehen wir außerdem noch zu Zala, einer Verhaltens- und Spieltherapeutin innerhalb des Kfars. Hier spielen wir verschiedene Spiele in denen die Autisten lernen untereinander besser zu interagieren. Für viele Autisten ist es schon schwer genug jemanden in die Augen zu schauen. So ist es eine gute Übung für sie beispielsweise einen Ball untereinander zu zurollen und sich einen guten Morgen zu wünschen, zu erzählen was man gerade gerne essen würde oder eine Runde Bilderlotto zu spielen.

Des Weiteren malen und basteln wir ab und zu, sowie wir mit den Friends auch Keramika erstellen und bemalen. Zur finanziellen Unterstützung des Kfars werden solche Arbeiten aus Keramik, gezeichnete Werke und ähnliches aufgearbeitet und verkauft. So steht für uns als Gartengruppe, wie auch für die anderen arbeitenden Gruppen, oft das Einpacken dieser Unikate an.      

Einmal wöchentlich fahren wir nach Tel Aviv rein, wo wir einerseits in einer Art Gärtnerei arbeiten. Anderseits gibt es jedoch auch noch eine Plantage auf der wir im Winter arbeiten werden. Hier werden wir Zitrusfrüchte ernten, besichtigt haben wir sie auch schon vor kurzem. Wenn wir also außerhalb sind fällt unsere Pause auf den Ende des Tages, wo wir in dem riesigen Hayarkon Park in Mitten Tel Avivs spazieren gehen, dort typisch israelisch in einem Outdoor-Sportpark Sport machen und gemeinsam Äpfel, Birnen und von der Plantage frisch gepflückte Pomelo essen.

So sieht also mein Mittwoch aus und auch sonntags haben wir eine sich wöchentlich wiederholende Tätigkeit. Wir backen! So wie wir auch oft für Guides oder Freiwillige die unsere Gruppe leider verlassen haben, oder auch für Geburtstage der Friends Kuchen und Süßigkeiten backen, backen wir nun seit kurzen jeden Sonntag. Zwar bevorzugen einige meiner Friends es alles was ihnen in die Quere kommt zu essen, jedoch haben alle Spaß dran. 

Außerdem machen wir ab und zu Musik, feiern Geburtstage und vor allem auch donnerstags Schabbat. Doch wieso am Donnerstag? Da die Gruppe nur innerhalb der Woche stattfindet (im jüdischen Glauben beginnt die Woche schon sonntags, sowie nun auch meine), ist Donnerstag unser letzte gemeinsame Tag der Woche und wir feiern Schabbat quasi im Voraus. Es gibt Waffeln, Saft oder Wasser und einer unserer begabten Friends singt uns Schabbat-Lieder vor.

14 Uhr, der Arbeitstag neigt sich dem Ende zu. Ich verabschiede mich aus der Gruppe, in der die Externi im Anschluss gemeinsam zu Mittag essen und gehe zurück ins Beit Brosch wo ich das Mittagessen meiner anderen Friends vorbereite. Nach dem Mittagessen beschäftige ich mich noch ein wenig mit ihnen, bis meine mich ablösende Schicht kommt.         

Nun, das ist mein Arbeitsalltag. Die Arbeit mit Autisten macht sehr viel Spaß und ist, auch wenn eigentlich alles schon Tage im Voraus geplant und angekündigt ist so spannend wie wohl kaum eine Andere.   

Ich will euch also zum Schluss noch kurz von einem ganz besonderen Friend erzählen der mir direkt ans Herz gewachsen ist. Yaniv (den Namen musste ich an dieser Stelle leider abändern) ist 21 Jahre alt und Externi. Er ist Teil meiner Gartengruppe. Schon morgens werde ich von einem "Boker tov, Nis. HaKol beseder!", was soviel heißt wie: 'Guten Morgen, Denise. Es ist alles in Ordnung!', empfangen. In der Gruppe gehe ich morgens mit ihm Blumen gießen, hole mit ihm die Nahrungsmittel für das 2. Frühstück aus der Küche, motivier ihm beim Sport alles zu geben und erledige mit ihm seine große Aufgabe des Tages. Das Geschirrwaschen, denn dies macht er jeden Tag um sich das anschließende Videoschauen am Pc zu erarbeiten. Das er jeden Tag zum Abschluss ein paar Videos angucken darf weiß er genau und so darf ich mir schon von Beginn des Tages "Nis, machef odmead" (Denise, später geht es an den PC), "ani lo kosher" (ich will nicht zum Sport) oder "lestoff calim!" (Geschirr spülen) anhören, wenn er mal wieder nur daran denken kann, dass er zum Schluss des Tages endlich seine geliebte israelische Kindersendung sehen darf.     

Meistens hat er jedoch richtig gute Laune und wir albern viel rum. "Echat, steim, schalosh, arba weeeee chamesch!" (1,2,3,4 uuuund 5), wir klopfen uns viermal auf die Beine und klatschen uns beim fünften Mal in die Hände. Das ist unser gemeinsames Ritual und er liebt es! Achja, Yaniv trägt ein Hut. Jeden Tag, vielleicht sogar Nachts. Man weiß es nicht!! Wenn er in der morgentlichen Mifgasch Boker mal wieder einschläft klauen wir seinen Hut, worauf ein sanftes "lo, bewakascha" (bitte nicht) ertönt.           

Er ist schon ein amüsanter Autist. Auch wenn er sich seine hart erarbeiteten Videos am PC anschaut, macht er lustige Geräusche und lacht laut. Manchmal dreht er sich ohne Grund zu uns um ruft einfach nur "Nis, Nis, Niiiiiiis!", was im übrigens dank ihm mein neuer Spitzname hier ist. Sowie auch "Kol HaKavod LeNis!" (toll gemacht, Denise!). Dafür muss er echt keinen Grund geben, er sagt den ganzen Tag lang lustige Sachen und das macht ihn direkt zum Liebling von allen!

Zwar spreche ich natürlich noch nicht fließend hebräisch jedoch das für mich im Arbeitsalltag immer mehr zur Nebensache geworden. Vor kurzem hat unser Sprachkurz begonnen. Zwar hatten wir erst 2 Stunden, jedoch hoffen wir bald noch viel mehr hebräisch sprechen zu können und problemlos mit unseren Friends zu kommunizieren.

Manchmal ist es nicht ganz so leicht Autisten zu verstehen, da diese nämlich kein 'richtiges' hebräisch sprechen. Oftmals ist die Grammatik extrem vereinfacht oder es werden Wörter neu erfunden. Mein Glück jedoch, Autisten haben einen zum Großteil einen begrenzten Wortschatz, fragen dich stündlich die selben Fragen erneut und lassen dich so ziemlich schnell ihre Bedürfnisse sowie Ansätze der Sprache verstehen und erlernen.    

Da ich viele der 'wahren Realität' geöffnete und kontaktfreudige Friends in meinem Haus, sowie der Gruppe habe frage ich Begriffe auf Hebräisch einfach direkt bei ihnen nach. Vor kurzem habe ich sogar entdeckt, dass zwei von meinen vielen Friends ein ganz wenig Englisch verstehen und sprechen, was ich allerdings gar nicht mit ihnen mache.

Ihr seht schon, ich komme hier bestens klar und es gibt einfach viel zu viel spannendes zu erzählen, als das ich hier von allem berichten könnte.   Vielen Dank für eure Unterstützung!!


Liebe Grüße aus dem heiligen Land, Denise

Mittwoch, 15. Januar 2014

Nazareth

Wie jedes Wochenende haben Laura und ich frei und so beschlossen wir in den Norden zu fahren und unsere anderen Ekir-Freiwilligen in Kiryat Tivon zu besuchen.
Nachdem wir von Nachtleben in Haifa maßlos enttäuscht wurden, machten wir uns am nächsten Tag auf nach Nazareth. Denn wenn man schon einmal in der Nähe ist muss man ja auch einmal alles gesehen haben. Da Nazareth arabisch geprägt ist, fuhren zum Glück auch an einem Shabat Busse. Dem ist im Großraum Tel Aviv ja leider nicht so...

In Nazareth angekommen, haben wir uns zu Fuß auf den Weg zur Verkündigungsbasilika gemacht. Diese Kirche ist gemäß der biblischen Überlieferung an selbiger Stelle erbaut, an der der Erzengel Gabriel einst der Maria erschienen sein soll. Trauriger weise hingen unfern jener Kirche muslimische Propaganda-Plakate.





Da ich wie immer über solche Kirchen recht wenig erzählen kann, hier ein paar Bilder.













Ein Teil der Innenstadt Nazareths:



So viel mehr gibt es leider nicht über Nazareth zu erzählen. Shalom und bis zum nächsten Post! :)

Samstag, 11. Januar 2014

Neues Jahr neues Glück... oder so!

Jaaa... ihr habt schon lang nichts mehr von mir gehört. Ich weiß, ich bin ein faules Stück! Aaaaaber nun bin ich wieder da und hol einfach mal alles nach was in der letzten Zeit passiert ist!

Hmmm wo fang ich an? Okai, wir waren in Ramallah auf dem Oktoberfest und schon eine Woche später gings für uns in die Wüste. Ein Gedi! Vielleicht mag sich der ein oder andere, der schon in Israel war, dran errinern. An dieser Stelle dürft ihr gerne neidisch auf mich sein, denn während ich bei knapp 40 Grad in den kühlen Quellen gechillt hab saßt ihr im verregneten Deutschland! Tja, Schade aber auch! :D

Also, wir haben direkt am Toten Meer gecampt. Wir, sind wie fast immer, Laura, Judith, Jule und ich. Auf jeden Fall waren wir zig Male im Toten Meer schwimmen. Nunja, mit schwimmen mein ich eher wir lagen. Während ich schön viele Fotos knipsen durfte hatten die anderen mal wieder ihre 5 Minuten.
"Ich bin eine Olive... und jetzt bin ich ein Kugelfisch!" Jaaaa genau dich meine ich meine liebe Laura! :) Die Fotos erspare ich euch jetzt mal an dieser Stelle... Wir haben uns wie es sich gehört mit Schlamm eingeschmiert. Achso Karl war natürlich auch dabei!






Aussicht vom Campingplatz







Was gibt es noch zu erzählen? Naja, wir haben nette Israelis kennengelernt, die uns gleich zu einem kleinen Barbeque eingeladen haben... Wir waren im Nationalpark von Ein Gedi (jaaa da wo die kühlen Quellen sind!!), und am letzten Tag sind wir noch zu Massada gefahren. Wer von euch jetzt denkt einmal war krass genug, so doof da noch ein 2. Mal rauf zu steigen ist niemand, der irrt! Aber dazu komm ich gleich.

Der Nationalpark Ein Gedi befindet sich nur unweit vom Toten Meer und ist wahrscheinlich einer der schönsten Naturreservate in Israel, wenn nicht sogar das schönste. Schon 2 Jahrtausende vor Christus wurde hier gesiedelt und so sieht man noch heute Ruinen. Der Mainpart jedoch besteht aus den zahlreichen Quellen. Das Naturreservat, mit einer Größe von ca. 14 Quadratkilometern, ist zwischen Bergen gelegen und dank seiner natürlichen erfrischenden Wasserquellen ein perfektes Versteck für den von König Saul verfolgten David gewesen. Die größte Quelle, die man nach 1- 1 1/2 Stunden Wanderung erlangt wurde daher nach ihm benannt: Wadi David (König Davids Quelle).
Doch das Naturreservat hat noch viel mehr zu bieten. Neben einsamen, abgelegenen Quellen auf Wanderwegen hat man eine atemberaubende Aussicht auf das Tote Meer und die Berge Jordaniens. Außerdem leben in diesem Reservat Berggazellen, Steinböcke und Klippschliefer, die einem hin und wieder gerne mal die Wege kreuzen.






















Nun zu Masada, einer alten jüdischen Festung, Teil der Geschichte (wo sich Jahrzehnte nach König Herodes Siedler entschlossen haben die 1000 Meter hohe Festung runterstützen, um der Sklavenschaft durch die Römer zu entkommen)... Einigen von euch habe ich vielleicht schon von dem mörderischen Auf- und Abstieg bei 40°C und praller Wüstensonne berichtet, oder ihr wart selbst dabei. Nun fragt ihr euch sicherlich wie kann man sich das noch ein weiteres Mal trauen? Ehrlich gesagt, ich weiß es selbst nicht!
Dieses Mal haben wir zum Glück schon 'früh' morgens den Aufstieg gewagt, als wir nach gefühlten Stunden jedoch endlich fast angekommen waren hatte die Sonne jedoch schon fast ihre volle Kraft entfaltet. Oben angekommen und total fertig wusste ich dennoch wofür ich mich noch ein zweites Mal getraut. Ein Panorama vom feinsten. Zwar ist die Aussicht von den Bergen Ein Gedis schon wunderschön, so eine wie auf Masada ist jedoch einfach unbeschreiblich! Schaut einfach selbst.










Freitag, 18. Oktober 2013

Ein wenig Heimat... oder?

Geh zum Oktoberfest, hab ich mir gedacht, dann siehste mal ein Stück Heimat in Israel... Oder etwa doch nicht?
Am 5. und 6. Oktober fand in Ramallah (Palästinensisches Autonomiegebiet) das Taybeh Oktoberfest statt. Schon in den Blogs ehemaliger Freiwilliger haben wir, Laura und ich, von diesem Fest gelesen und es war ziemlich schnell klar: Da müssen wir hin!! Doch zuerst möchte ich euch ein wenig von Ramallah berichten.
Freitag morgens fuhren wir also über Tel Aviv und Jerusalem, wo wir Jule und Judith trafen, nach Ramallah. Unsere Unterkunft eine nagelneue Jugendherberge!


Die Jugendherbege, in einem 'normalen' Wohnhaus gelegen - und aufgebaut wie eine stinknormale Wohnung, wurde erst vor 2 Monaten von einem Brüderpaar errichtet. Erst einige andere Leute besuchten dieses unscheinbare Hostel vor uns und so vielen wir unter die ersten 100 Glücklichen, die sich an der Tür verewigen durften und auch ein Foto von unserem 4er Grüppchen wird bald in Form einer Wandgalerie der ersten Besucher veröffentlicht.


Den restlichen Nachmittag verbrachten wir in der Altstadt. Wohlgemerkt sehen tatsächlich nicht alle Altstädte hier gleich aus! Denn auf der Suche nach der Altstadt haben wir diese schon bereits mehrmals durchquert.
Achja und bevor ichs komplett vergesse: Das ist Karl. Karl Knoblauch.
Karl Knoblauch ist unser Ekir-Moskottchen und wird uns hoffentlich noch auch vielen Reisen begleiten.



Einige Impressionen aus der Altstadt:




Malereien erinnern auch hier an die Mauer



 Blick auf Bir-Zeit



Das wohl älteste Haus Ramallahs...


... oder was davon noch übrig ist.



Moschee 




Wie uns schnell klar wurde, ist in den Palästinensischen Autonomiegebieten einfach alles günstiger. Das fängt an bei einfachen Busfahrten und geht bis zum täglichen Einkauf auf dem Obst- und Gemüsemarkt. Da in diesem Bereich des Landes generell kein Agorot (vergleichbar mit Centstücken) angenommen wird, ernteten wir verdutzte Blicke wenn wir nach nur einer Tomate, Zwiebel oder Paprika fragten. So bekamen wir einfach mal den halben Einkauf geschenkt. Die andere Hälfte wohlgemerkt für Centbeträge! :D


Sooo... jetzt komm ich aber endlich mal zum Oktoberfest, der eigentlich Grund weshalb Ramallah besuchten.



Der Eingangsbereich des Mövenpick-Hotels (diesjähriger Veranstaltungsort). Macht euch erst einmal selbst ein Bild vom Fest!












Was bleibt zu sagen? Bier nach deutschem Reinheitsgebot, Brezel und dank eingeflogener, waschecht bayrischer Kapelle, passende Musik - mehr deutsches konnte das etwas andere Oktoberfest uns nicht bieten.




Dennoch alles in allem ein gelungenes Wochenende gewesen. Und auch das Fest hat an sich Spaß mit sich gebracht. Auch wenn wir etwas komplett anderes erwartet hatten!

Liebe Grüße aus Israel und Shalom bis zum nächsten Eintrag!